Religion
Die Welt von Kantris ist geprägt von verschiedenen größeren und kleineren Glaubensgemeinschaften. Allem voran stehen die drei größten Weltreligionen.
Hexismus
Der sogenannte Hesxismus beruht auf dem Glauben an sechs Gottheiten, die für die allumfassenden Elemente stehen. So verehrt man den Gott des Wassers “Aquasuspendi”, des Feuers “Ignieva”, der Luft “Spirventus”, der Erde “Terrequie”, der Zeit “Yahil” und des Todes “Nigrupus”. Im Laufe des 4ten Jahrhunderts teilte sich der Hexismus in unterschiedliche Konfessionen. Zu den größten und bekanntesten Konfessionen gehören die “Mirabische Bewegung”, die “Kaiserliche Konfession” und die “Lastentia”.
Kaiserliche Konfession
Als sich die Völker des Kontinents Ajor, dem zentralen Kontinent Aienas, zu einem Staatenbund zusammenfügen, vereinte sie vor allem der gemeinsame Glaube an die Götter des Hexismus. Sie erkannten jedoch die Kraft der gemeinsamen Lehre und gliederten den Glauben in ihr Herrschaftssystem mit ein. Diese Auslegung des Hexismus nennt man die “Kaiserliche Konfession”, da seit dem Beginn des 5ten Zeitalters der Kaiser Ajors an der Spitze des Staates und der Kirche steht. Die kaiserliche Konfession steht also, im Gegensatz zur mirabischen Bewegung, für einheitliche Praktiken und genau festgelegte Lehren. Außerdem erzählen die Anhänger dieser Konfession davon, dass der Gott der Unterwelt “Nigrupus” den Untergang der Welt zu verschulden hatte. Er wurde letztlich von einer menschlichen Kriegerseele namens “Olavus” besiegt und in sein eigenes Reich verbannt. Olavus ist seither der Wächter des Tors zur Unterwelt. Obwohl beide Auslegungen des Hexismus an die selben Götter und Geschichten glauben, stehen sie sich dennoch äußerst argwöhnisch gegenüber. Das liegt nicht nur daran, dass sich ihre Lehren stark voneinander unterscheiden, sondern vor allem daran, dass viele ajorische Reiche die Religion verstaatlichen. Das Kaiserreich, das wohl prägnanteste Beispiel, stellt die Kirche dem Staat gleich. Jede Führungsperson übernimmt nicht nur politische, sondern auch religiöse Ämter.
Mirabische Bewegung
Die “Mirabische Bewegung” ist eine der großen Konfessionen des Hexismus und beruht auf der alten Auffassung, dass die Götter im ersten Jahrhundert Seite an Seite mit den sterblichen Wesen in einem Paradies auf Erden lebten. Dieses Paradies wurde durch ein apokalyptisches Ereignis zerstört und nur mit letzter Kraft konnten die Götter die Welt in ein Gleichgewicht bringen, das den Sterblichen ein Leben auf der Welt ermöglichte. Seither sind die Götter nur noch im Hintergrund tätig, werden aber für ihre Aufopferung verehrt. Diese Religion erlaubt es seinen Gläubigern, die Götter auf ihre eigene freie Art zu huldigen. Es gibt keine vorgegebenen Grundsätze oder Schriften, die die Ausübung in irgendeiner Weise vorgeben.
Elyduarnyr
Hoch oben im Norden Aienas wird vermehrt das “Elyduarnyr” verehrt. Diese Religion ist ein Mitbringsel der Ur-Altblüter, welche Aiena im 3ten Zeitalter erreichten. Demnach wurde die Welt von vier Tiergöttern erschaffen. Der Wal “Vûr”, der Ochse “Oxal”, der Bär “Ralme” und der Wolf “Aln”. Auch das Elyduarnyr erzählt von einer Katastrophe, welche die Existenz der Welt bedrohte, als eine Dunkelheit die Erde befall. Der Mensch ging als Retter hervor und besiegte mit Hilfe des Feuers, welches ihm Aln schenkte, die Dunkelheit und sollte fortan der Wächter der Erde sein. Diese Religion basiert zwar auf geeinten Schriften und Glaubenssätzen, wird jedoch dezentral ausgeübt. So gibt es zwar gelehrte Geistige, jedoch keine konkrete Rangordnung oder Führung der Religion. Ihre Priester werden “Bybdra” (m) und “Bybreu” (w) genannt und fungieren als Heiler, Seelsorger oder Berater. Meist befinden sich die Priester auf Wanderschaft und reisen stets zu zweit - ein Meister und ein Schüler.
Die Lastentia
Im Norden des Kontinents Marea entwickelte sich eine besondere Form der mirabischen Bewegung. Diese Konfession wird “Lastentia” genannt und ist vorherrschend in den Regionen um Lubeca und Tomatana, aber auch teilweise im Alpitgebirge, Vira Vana und Südost-Vaschur. Die Besonderheit besteht darin, dass die religiöse Ausübung zwar auch recht frei gehalten wird, es aber gemeinsame Texte und Lehren gibt. Tempel werden meist ähnlich angelegt, Schriften gleich verfasst und selbst die Gebete sind sich vielerorts sehr ähnlich. Auch wenn die Ausübung völlig frei ist, gibt es Gelehrte, welche als Priester fungieren und überall im Einflussgebiet der Lastentia angesehen sind.
Wellenleser und Himmelsdeuter
Im Süden Mareas gibt es die Kultur der Koroko. Vor allem sie verehren sogenannte Kientang Fanyie (Himmelsdeuter) und Boyang Kuedu (Wellenleser). Demnach können die Sterne und Himmelskörper von der Vergangenheit, Gegenwart und sogar Zukunft erzählen. Die Sternentempel werden meist ohne Dach erbaut, um einen Blick auf die Sterne zu ermöglichen. Die Wassertempel der Wellenleser stehen meist an Flüssen. Hier können die Geistlichen ihrer Meditation nachgehen und unter Trance mit dem Wasser sprechen. Durch diese Begegnung erlangen die Mönche und Priester eine Reinheit des Geistes, was ihnen besondere Kräfte ermöglicht. So können sie übermenschliche Kraft aufbauen oder sogar teilweise Gedanken lesen.
Blutkult von Marlis
An der zentralen Küste von Marea gibt es die Kultur der Marlinesen. Sie verehren die unsterbliche Königin Marlis. Auch wenn diese bereits seit hunderten Jahren nicht mehr gesehen wurde, gilt sie als alleinige Herrscherin eines beeindruckenden Reichs. Um sie herum wurde eine besondere Religion geformt. Eigentlich waren ihre Anhänger ebenso Gläubige des Hexismus, doch die Verehrung ihrer König verwandelte sie langsam in Kultisten mit einer blutigen und gewaltvollen Art der Anbetung. Demnach soll das Blut von intelligenten Lebewesen besondere Kräfte verleihen. Soldaten werden vor dem Kampf darin getauft und Kunstwerke damit geweiht. Das Blut eines Menschen soll sogar die Kraft besitzen, das Altern aufzuhalten. Die “Arkkerna”, also die Priester dieser Religion, huldigen dem Blut und verzehren dieses bei bestimmten Ritualen.
Drawag
Geschaffen wurden die Drawag, eine isolierte Gattung im Gebirge von Talkister, von den alten Vätern. Gehauen aus Granit, Eisen und Edelsteinen, wurden sie in den Tiefen der Berge geboren. Diese führen Drawager waren die Urväter der ersten Clans: Die Steinhände, Eisenschädel und Stahlbärte. Die alten Väter schufen daraufhin die ersten Drawagi und schenkten den Drawag das Talkister-Gebirge als Lebensraum.
Die Drawag glauben, dass es für jeden Stein und jedes Metall einen alten Vater gibt, der darüber wacht. Die Väter der Edelsteine und -Metalle werden “genügsame Väter” genannt, da diese so selten sind. Die alten Väter wurden aus einem Vulkan heraus geboren, daher gelten Vulkane, Vulkanstein und Vulkanglas als heilig. Es kommt auch vor, dass besonders gläubige Drawag sich nach dem Tod in einen Vulkan werfen lassen, damit sie den Göttern näher sein können. Auch das Schwarzeisen, ein Metall mit Vulkanasche verstärktes Metall, gilt als heiliges Material, mit dem legendäre Rüstungen, Waffen und Werkzeuge geschmiedet werden.
Alles andere, was auf der Welt existiert, wurde von den “Fremden” erschaffen. Daher interessieren die Drawag sich auch nicht für die anderen Kulturen und Völker. Nur die Priester studieren mit den Dulesen zusammen die weiteren Religionen. Eine kulturelle Abspaltung der Drawag, die Karzimag, verehrt die selben Väter und gleichen Lehren. Jedoch stellen sie allen Steinen, Metallen und Edelsteinen unter das sogenannte “Weißeisen”. Sie glauben, dass dieses sonderbare Metall göttliche Kräfte birgt. Sie fanden einen unnatürlichen, nahezu magischen Weg, Schwarzeisen in Weißeisen zu verwandeln. Allerdings kostet dieser Prozess Teile ihrer Seele. Über diese religiöse Praxis und das Volk der Karzimag ist kaum näheres bekannt.
Alles andere, was auf der Welt existiert, wurde von den “Fremden” erschaffen. Daher interessieren die Drawag sich auch nicht für die anderen Kulturen und Völker. Nur die Priester studieren mit den Dulesen zusammen die weiteren Religionen.
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