Liberuomni
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Die Liberuomni nennen die Inseln von Vira Vana und das anliegende Festland ihre Heimat. Sie sind ebenso Verwandte der Miraben, wie die Lubecianer und Kiernadaki, jedoch entwickelte sich ihre Kultur mit Fokus auf die See. Sie gelten daher allgemein hin als große Seefahrer und erfahrene Schiffsbauer. Mitte des vierten Jahrhunderts verfügten die liberuomnaischen Reiche über die größte Flotte der Welt und noch heute verkörpern sie ernstzunehmende Seenationen.
Ihre Gesellschaft beruht auf einem Kastensystem mit sechs verschiedenen Klassen. Die unterste Klasse bilden die Pasars, die Fischer. Auch wenn Fisch eines der Hauptnahrungsmittel der Liberuomni ist, werden die sogenannten Fischhirten eher gemieden. Sie gelten als ruppig, ungebildet und ihr Geruch nach Fisch hält ihre Mitmenschen auf Abstand. Deshalb leben sie meist in eigenen Kommunen in Hafennähe oder kleinen Dörfern außerhalb der Städte.
Die Praseoni gehören zur nächsthöheren Kaste. Auch sie werden von den „besseren“ Klassen gemieden, da sie die schmutzigen Arbeiten verrichten. Zu ihnen gehören Viehbauern, Jauchemeister, Abdecker, Köhler und alles, was in irgendeiner Weise mit unangenehmen Gerüchen zusammenhängt. Allerdings zählen auch Landwirte und Förster zu ihnen, da diese oft mit den anderen Berufen zusammenarbeiten. Die meisten Praseoni leben auf dem Land in engen Gemeinschaften, allerdings ebenfalls fernab der Pasars.
Die zahlenmäßig größte Kaste formen die einfachen Bürger. Sie werden deshalb Politi, also Bürger, genannt. Sie leben meist in den äußeren Stadtbezirken und in den Zentren der größeren Dörfer. Sie arbeiten als Geistliche, Händler, Handwerker und Baumeister. Die Politiker sind darauf bedacht, am ehesten die Politi zufrieden zu halten, da es in der Vergangenheit mehrmals zu Bürgeraufständen kam und diese meist den blutigen Tod der verhassten Herrscher herbeiführten.
Als erste noble Kaste bezeichnet man die Iroris. Sie sind Angehörige des Militärs. Soldaten, Stadtwachen, aber auch Rüstungs- und Waffenschmiede. Die Liberuomni mobilisieren im Kriegsfall zwar auch die einfache Bevölkerung, doch die Iroris bilden ein dauerhaft stehendes Heer und sind deshalb im Volk hoch angesehen. Hauptsächlich wird der Kampf mit dem Kopi und dem Bogen gelehrt, doch auch die Bedienung von Schiffartillerie gehört zu den Aufgaben der Soldaten.
Die zweite Nobelkaste besteht aus den Schiffsbauern, Seefahrern und Kapitänen. Die Aquados sind sehr angesehen, da sie das Handwerk des Wassergottes ausüben. Daher verehrt man in den Tempeln von Aquasuspendi auch die Männer und Frauen der See. Die Bevölkerung spendet Nahrung und Stoffe an die Tempel, damit sie an die Seefahrer weitergereicht werden. Da die Seefahrt ein wichtiges Element der liberuomnaischen Kultur ist, gehört es zu den größten Ehren, auf einem Schiff dienen zu dürfen oder sogar eines zu bauen. Neben den Seefahrern, welche die Welt besegeln und große Abenteuer erleben, machen sich auch ihre Schiffe große Namen. Daher werden auch ihre Konstrukteure hoch angesehen.
An der Spitze der Kasten stehen die Kiventiis, die Politiker und Akademiker. Die meisten Mitglieder dieser Kaste stammen aus bekannten und wohlhabenden Familien. Viele von ihnen werden von privaten dulesischen Lehrern geschult und beruflich ausgebildet. Das Geschlecht spielt in ihrer Kaste keine Rolle. Sowohl Frau als auch Mann können Herrscher einer Stadt, Insel oder ganzen Nation sein. Entscheidend ist das politische und diplomatische Können. Denn die Völker der Liberuomni neigen seit jeher dazu, sich gegenseitig zu bekämpfen oder gegeneinander auszuspielen. Erst seit der Gründung des ajorischen Kaiserreichs, zu Beginn des 5ten Jahrhunderts, bemerkte man, dass politischer Zusammenhalt eine starke Grundlage für Wohlstand und Ruhm sein kann.
Die Politik und der gesellschaftliche Gedanke wandelte sich deshalb allmählich dahin, dass man sich ein Feindbild schuf, welches gemeinsam bekämpft werden musste. Aus unterschiedlichsten Gründen wurden die Völker der Lubecianer zu einem verhassten Konkurrenten. Seit einigen Jahrzehnten kam es immer wieder zu Anfeindungen zwischen den Lubecianern und den Liberuomni. Ein offener Krieg blieb bisher aus, ist jedoch sehr wahrscheinlich.
Liberuomni errichten ihre Siedlungen in der Nähe ihrer Küsten. Die wenigen Städte im Zentrum der Inseln befinden sich meist in Landschaften, auf denen sich die Bewirtschaftung von Feldern anbietet. An den Küsten nutzen sie die Klippen, um sich vor Landangriffen zu schützen, denn ihre Verteidigungsanlagen sind meist auf das Meer ausgerichtet. Häfen werden mit langen Wallanlagen umringt und mit hohen Türmen gespickt, auf denen sich Katapulte oder Schleudern befinden. Viele große Städte besitzen einen runden Markt im Hafen, der ebenfalls mit einer Mauer geschützt wird und mehrere Kontore und sogar Werften beherbergt.
Die Gebäude bestehen normalerweise aus dem Kalkstein der Region. Daher erstrahlen die Städte in einem einheitlichen Weiß, während die Dächer mit Ziegeln gedeckt werden, die zusätzlich blau oder purpurn gefärbt werden. Neben den steilen Straßen dienen vereinzelte Lastenaufzüge dem Transport von Waren. Die Liberuomni erbauen Arenen, Badehäuser und Foren, um das Volk zu erheitern. Vielerorts gibt es sogar erhöhte Wasserbäder, die unter freien Himmel der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Tuniken, leichte Kleider und Sandalen gehören zur allgemeinen Tracht der Liberuomni. Die höheren Kasten tragen außerdem Umhänge, die mit dem Wappen ihrer Häuser bestickt werden. Die meisten Kleidungsstücke, egal welcher Kaste, werden blau oder weiß gefärbt. Oft entscheidet die regionale Herkunft über den Blauton, der zum Färben verwendet wird. Es gibt allerdings auch einige wenige Gemeinschaften, die Gelb oder Grün zu ihrer Farbe erklärt haben.
Die Liberuomni gehören zu den wenigen Kulturen, die sich Farbe in die Haut stechen lassen. Vor allem die Kasten der Aquadoos und Iroris sind dafür bekannt, sich erlebte Abenteuer als Bildgeschichte tätowieren zu lassen. Die Mitglieder anderer Kasten lassen sich verschiedene Motive einstechen. So sieht man bei den Kiventiis häufig Symbole, die mit dem Meer verbunden sind oder Blumen. Bei den Politi prägen vor allem gezackte und gerade Muster die Haut, während sich Praseoni mit kleinen, unauffälligen Zeichen und Formen schmücken. Die Pasars zieren sich mit Abbildungen von Fischschuppen, um sich mit ihrer Berufung zu identifizieren.
Spieltechnische Orientierung
Heimisch in der Region: Vira Vana Vertreten durch Gattung: Miraben Vertretene Religion: Lastentia, Mirabische Bewegung Äquivalent zu: Byzantinisch Verhältnis zu anderen Kulturen: vorsichtig aggressiv, stolz, aufstrebend, bedingt diplomatisch